Polyneuropathie

Ursachen sorgfältig klären und gezielt therapieren.
Für gelinderte Schmerzen.


Ein peripherer Nerv verläuft außerhalb von Gehirn und Rückenmark und tritt mit der Nervenwurzel seitlich der Wirbelsäule aus. Es gibt sogenannte motorische Nerven, welche für die Funktion und Steuerung von Muskeln zuständig sind und sensible Nerven, welche uns Schmerz empfinden, fühlen (wie Berührung, Empfinden von Hitze und Kälte) und in Zusammenspiel mit anderen Sinnesorganen das Gleichgewicht halten lassen. Diese Nerven leiten die empfundenen Wahrnehmungen an unser Gehirn weiter. Außerdem gibt es das autonome Nervensystem, ohne das unsere Organe (Magen, Darm, Herz, Blase usw.) nicht funktionieren würden. Die meisten Polyneuropathien sind erworben.

Die Ursachen hierfür können in einer Stoffwechselstörung liegen (Diabetes, Gicht, Lebererkrankungen, Fettstoffwechselstörungen) oder durch toxische Stoffe (Alkohol, Nikotin, Medikamente, Chemikalien, Schadstoffe) ausgelöst werden. Eine Mangelernährung kann zugrunde liegen. Außerdem beruhen sie nicht selten auf anderen, zugrunde liegenden Erkrankungen (entzündliche Ursachen, Tumoren, immunologisch bedingt). Seltener sind genetische Ursachen. Anzeichen für eine mögliche Polyneuropathie sind Gefühlsstörungen wie Kribbeln, Taubheitsgefühle, Gefühlsverlust, gestörtes Hitze-/Kälteempfinden, brennende Schmerzen, Krämpfe, Gang- und Gleichgewichtsstörungen und Schwindel.

Aufgrund der Fülle an verschiedenen Ursachen gilt es, diese sorgfältig abzuklären. Hierzu gehören neben einer umfassenden, körperlichen neurologischen Untersuchung weiterführende elektroneurographische Messungen sowie ggf. eine Elektromyographie. Diese geben Aufschluss über das Ausmaß und die Lokalisation der Schädigung. Zudem werden eine Blutuntersuchung und ggf. eine Lumbalpunktion durchgeführt. Bei Verdacht auf eine genetische Ursache kann nach Einverständnis des Patienten eine spezielle Blutuntersuchung erfolgen. In manchen Fällen wird im weiteren Verlauf eine Muskel- und/oder Nervenbiopsie veranlasst.

Hier besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Muskelzentrum des Marienhospitals Stuttgart und der Neuropathologie der Universitätsklinik Tübingen. Ist die Ursache geklärt, so kann diese gezielt behandelt werden und das Fortschreiten der Nervenschädigung im Optimalfall aufgehalten werden. Symptome wie Schmerzen können medikamentös, Gang- und Gleichgewichtsstörungen sowie die betroffene Muskulatur durch begleitende Physio- und Ergotherapie trainiert werden.

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