Motoneuron-
erkrankungen/ALS

Es gibt Patienten, die in jungen Jahren erkranken. Motorische Nervenzellen steuern die Muskelaktivität: Kommt es zu einem Untergang dieser Zellen, können verschiedene Muskelgruppen des Körpers betroffen sein. Es zeigt sich eine zunehmende Muskelschwäche, verbunden mit einem Kraftverlust oder einer Ungeschicklichkeit. Zudem fällt eine Abnahme der Muskelmasse auf. Oftmals werden Muskelkrämpfe und ein Zucken der Muskulatur bemerkt. Auch das Sprechvermögen oder die Schluckfunktion können beeinträchtigt sein. Aufgrund der fortschreitenden Schädigung von motorischen Nervenzellen, welche im Verlauf auch die Funktion der Atemmuskulatur beeinträchtigt, handelt es sich um ein schweres Krankheitsbild, das im Mittel 3 bis 4 Jahre nach Diagnosestellung tödlich verläuft.

Motoneuron-Erkrankungen sind in ihrem Krankheitsverlauf jedoch individuell, so gibt es selten auch lange Verläufe, wie beispielsweise bei dem bekannten Astrophysiker Steven Hawking, der viele Jahre mit dieser Erkrankung lebte. Entscheidend bei der neurologischen Abklärung ist aufgrund der Schwere der Erkrankung und der lebensverändernden Diagnose die korrekte Einordnung des Beschwerdebilds. Hierzu gehören eine gründliche Diagnostik sowie ein sorgfältiger Ausschluss anderer Ursachen. In unserer Praxis erfolgen neben einer ausführlichen Anamneseerhebung und körperlich-neurologischen Untersuchung ergänzende elektroneurographische Messungen sowie eine Elektromyographie.

Des Weiteren werden eine Bildgebung von Kopf und Halsmark veranlasst und ggf. eine Lumbalpunktion durchgeführt. Oftmals kann die Diagnose erst durch eine regelmäßige Kontrolle des klinischen Verlaufs gesichert werden. Die Erkrankung ist nicht heilbar. Es existieren Medikamente, welche den Verlauf verzögern können. Eine kompetente und einfühlsame ärztliche Betreuung bildet den Grundstein für eine optimale, individuelle Begleitung des Patienten und der Angehörigen während dieses schweren Lebensabschnitts. Leider ist unsere Praxis aktuell noch nicht barrierefrei. Bitte kontaktieren Sie uns, sofern Sie keine Treppenstufen mehr überwinden können. Gegebenenfalls wird zur weiteren Abklärung und Bestätigung der Diagnose eine Vorstellung in einem Spezialzentrum wie dem Universitätsklinikum Ulm erforderlich. Es besteht eine langjährige exzellente Zusammenarbeit, so dass die Kontaktaufnahme zügig erfolgen kann. Auf Wunsch vermitteln wir den Einschluss in wissenschaftliche Studien. 

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